Wie ich lernte Münchhausen zu werden [Theater Metronom]
Georg Alexander ist ein Mann, wie er im Buche steht – sofern es sich dabei um ein Buch handelt, das bei einem guten Glas Wein und ohne allzu viel Realitätssinn gelesen wird. Ein adeliger Dandy alter Schule, kultivierter Müßiggänger, Liebhaber des gepflegten Nichts-Tuns. Der Ernst des Lebens? Für Georg Alexander eine freundliche Empfehlung, die er bislang großzügig ignoriert hat. Doch eines Tages schlägt das Leben einen Haken – und zwar einen von historischer Dimension: Georg Alexander erfährt, dass er direkter Nachfahre des legendären Hieronymus Carl Friedrich Freiherr von Münchhausen ist. Ja, genau der Münchhausen – der Lügenbaron, der Held fantastischer Abenteuer, der mit einem halben Pferd reiten konnte und sich am eigenen Schopf aus dem Sumpf zog. Georg Alexander‘ Leben gerät aus den Fugen. Plötzlich steht er im Zentrum eines medialen Taifuns, wird geliked, gelobt, gecancelt, gehypt – und das alles gleichzeitig. Sichtbarkeit wird zur Sucht, und mit ihr kommen Menschen, die ihre ganz eigenen Pläne verfolgen. Jeder will ein Stück vom Mythos Münchhausen abhaben. Jeder will mitspielen. Doch wer führt hier Regie?
Wie ich lernte Münchhausen zu werden ist ein spannendes, modernes Erzähltheater durch die Nebel von Herkunft, Selbstbild und öffentlicher Wahrnehmung. Ein Theaterstück über Lüge und Wahrheit, Schein und Sein – und die Frage, ob man sich selbst neu erfinden kann, ohne sich zu verlieren.
Text Michael Bandt
Regie Karin Schroeder
Schauspiel Georg Alexander Geck,
Filmdarsteller*in Stefanie Danesa, Jan Fritsch
Musik Jan Fritsch, Jannis Kaffka
Kostümbild Dani Kluth, Ross Hunter
Projektionen/Film/Foto Oliver Nimz, Marlin Helene
Bühnenbild Frederic Anders
Lichtdesign Robin Gallo