Johann „Rukeli“ Trollmann war der Boxer aus Hannover, der dank tänzelnd modernem Kampfstil 1933 deutscher Meister im Mittelschwergewicht wurde. Ganze acht Tage lang durfte er den Titel tragen, dann wurde er ihm von den Nazis aberkannt: „Kein Zigeuner wird bei uns deutscher Meister.“ Was folgte, war ein Akt des Widerstands: Seinen nächsten Kampf absolvierte Rukeli Trollmann mit weißgeschminkter Haut und wasserstoffblond gefärbten Haaren und ließ sich als Parodie des arischen Herrenmenschen von seinem Gegner K.O. schlagen, ohne ihm auszuweichen. Später wurde er, wie so viele Sinti, im KZ umgebracht.
Mit diesem Stück hat die JUNGE BÜHNE eine Vorlage gefunden, die berührt und fesselt. Ein Jahr lang arbeiteten die SchauspielerInnen der JUNGEN BÜHNE an der Geschichte und der Biographie von Johann „Rukeli“ Trollmann.
Das Projekt JUNGE BÜHNE wurde gefördert von Landschaftsverband Stade, Volksbank, Stadtwerke Rotenburg und Rotary Club Rotenburg-Wümmeland.
„Die „Junge Bühne“ erzählt die Geschichte von Rukeli und seiner Familie in kurzen, streiflichtartigen Szenen…. Das Tempo ist flott, der Szenenumbau auf offener Bühne sowie knapp berichtende Passagen sorgen für wohltuende Distanz, ohne den Erzählfluss zu stören.“
„Das Stück gibt keine Antworten, und der moralische Zeigefinger bleibt eingeklappt. …Gerade dieser Umgang mit der Geschichte sorgt für nachhaltige Eindrücke –Prädikat: Sehenswert!“